Gottesdienst auf Youtube öffnen

Lied zur Eröffnung GL 342, 1-6

1  Komm, Heilger Geist, der Leben schafft, / erfülle uns mit deiner Kraft. /
Dein Schöpferwort rief uns zum Sein: / Nun hauch uns Gottes Odem ein.

2  Komm, Tröster, der die Herzen lenkt, / du Beistand, den der Vater schenkt; /
aus dir strömt Leben, Licht und Glut, / du gibst uns Schwachen Kraft und Mut.

3  Dich sendet Gottes Allmacht aus / in Feuer und in Sturmes Braus; /
du öffnest uns den stummen Mund / und machst der Welt die Wahrheit kund.

4  Entflamme Sinne und Gemüt, / dass Liebe unser Herz durchglüht /
und unser schwaches Fleisch und Blut / in deiner Kraft das Gute tut.

5  Die Macht des Bösen banne weit, / schenk deinen Frieden allezeit. /
Erhalte uns auf rechter Bahn, / dass Unheil uns nicht schaden kann.

6  Lass gläubig uns den Vater sehn, / sein Ebenbild, den Sohn, verstehn /
und dir vertraun, der uns durchdringt / und uns das Leben Gottes bringt. Amen.

Liturgische Eröffnung

+  Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Jesus Christus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat und in dessen Namen wir uns versammelt haben, sei mit euch.

Begrüßung

Kyrie 165

K  Send uns deines Geistes Kraft, der die Welten neu erschafft:
A  Christus, Herr, erbarme dich.
K  Lass uns als Waisen nicht, zeig uns des Trösters Licht:
A  Christus, erbarme dich.
K  Dass in uns das Herz entbrennt, deiner Gnade Reicht erkennt:
A  Christus, Herr, erbarme dich.

Gloria GL 386

Laudate omnes gentes, / laudate Dominum! /
Laudate omnes gentes, / laudate Dominum!

Ü: Lobsingt, ihr Völker alle, lobsingt und preist den Herrn!

Tagesgebet

Guter Gott, du kennst unsere Fähigkeiten und unsere Bereitschaft,
sich immer wieder neu entflammen und begeistern zu lassen.
Wir bitten dich, schenke uns den Mut, die Funken, die von dir ausgehen,
aufzunehmen und zu einem lodernden Feuer werden zu lassen.
Entzünde in uns das Feuer der Liebe zu dir, zu unseren Mitmenschen
und zu unserer Welt. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Lesung  Apg 2,1-11

Lesung
      aus der Apostelgeschichte.

Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war,
       waren alle zusammen am selben Ort.
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen,
wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt,
und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.

Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer,
       die sich verteilten;
auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.
Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt
und begannen, in anderen Sprachen zu reden,
       wie es der Geist ihnen eingab.

In Jerusalem aber wohnten Juden,
fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.

Als sich das Getöse erhob,
      strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt;
denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.

Sie waren fassungslos vor Staunen
und sagten:

        Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden?
Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören:
Parther, Meder und Elamíter,
Bewohner von Mesopotámien, Judäa und Kappadókien,
von Pontus und der Provinz Asien,
von Phrýgien und Pamphýlien,
von Ägypten und dem Gebiet Líbyens nach Kyréne hin,
auch die Römer, die sich hier aufhalten,
Juden und Proselýten,
Kreter und Áraber –
wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

Wort des lebendigen Gottes!

Antwortgesang GL 344

1  Komm herab, o Heilger Geist, / der die finstre Nacht zerreißt, /
strahle Licht in diese Welt.

2  Komm, der alle Armen liebt, / komm, der gute Gaben gibt, /
komm, der jedes Herz erhellt.

3  Höchster Tröster in der Zeit, / Gast, der Herz und Sinn erfreut, /
köstlich Labsal in der Not.

4  In der Unrast schenkst du Ruh, / hauchst in Hitze Kühlung zu, /
spendest Trost in Leid und Tod.

5  Komm, o du glückselig Licht, / fülle Herz und Angesicht, /
dring bis auf der Seele Grund.

6  Ohne dein lebendig Wehn, / kann im Menschen nichts bestehn, /
kann nichts heil sein noch gesund.

7  Was befleckt ist, wasche rein, / Dürrem gieße Leben ein, /
heile du, wo Krankheit quält.

8  Wärme du, was kalt und hart, / löse, was in sich erstarrt, /
lenke, was den Weg verfehlt.

Halleluja GL 174,1

Evangelium Joh 20,19-23

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Am Abend des ersten Tages der Woche,
      als die Jünger aus Furcht vor den Juden
      bei verschlossenen Türen beisammen waren,
      kam Jesus,
trat in ihre Mitte
und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

Nach diesen Worten
       zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.

Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!
Wie mich der Vater gesandt hat,
      so sende ich euch.

Nachdem er das gesagt hatte,
      hauchte er sie an
und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Denen ihr die Sünden erlasst,
     denen sind sie erlassen;
denen ihr sie behaltet,
     sind sie behalten.

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus!

Predigt

Credo GL 718,1+2

1  Wir glauben und bekennen, / dass Gott nach seinem Rat, /
er, den wir Vater nennen, / die Welt erschaffen hat. /
Von ihm ist ausgegangen / der Sohn von Ewigkeit, /
vom Heiligen Geist empfangen, / geboren in der Zeit.

2  Er starb für uns am Kreuze, / der Gott- und Menschensohn, /
besiegte Tod und Hölle, / herrscht auf dem Himmelsthron. /
Den Geist er niedersandte, / wird richten einst die Welt, /
führt in das Reich des Vaters, / die er hat auserwählt.

Fürbitten

Guter Gott, als Christen leben wir aus deinem Geist und sollen in der Welt Zeugen gelingenden Lebens sein. So bitten wir dich:

Menschen wollen etwas verändern.
Wir bitten für alle, die begeisterungsfähig sind, die an andere Menschen, Ideen und neue Perspektiven glauben und damit das Leben bereichern und bewegen.
V: Sende aus deinen Geist
A. Und das Antlitz der Erde wird neu.

Menschen sind allein.
Wir bitten für alle, die dringend Beistand und Unterstützung brauchen, und für die, die manchmal überfordert sind und allein nicht mehr weiterwissen.
V: Sende aus deinen Geist
A. Und das Antlitz der Erde wird neu.

Menschen leiden in der Welt.
Bitten wir um den Geist des Friedens für die Menschen, die Krieg führen, Hass schüren und Aggressionen wecken. Um den Geist der Stärke für die Menschen, die Leid zu tragen haben: Krankheit, Einsamkeit oder Trauer. Um den Geist der Versöhnung für die Menschen, die das Lieben verlernt haben und viel Kummer in ihren Herzen tragen.
V: Sende aus deinen Geist
A. Und das Antlitz der Erde wird neu.

Erfüllt von deinem Geist, guter Gott, hoffen wir, die Welt verändern zu können. Wir suchen dabei dein Reich der Gerechtigkeit, für das uns dein Sohn durch sein Leben begeistert hat. Im Heiligen Geist loben wir dich durch ihn, unseren Bruder und Herrn. Amen.

Gabenbereitung GL 346

Kv  Atme in uns, Heiliger Geist, / brenne in uns, Heiliger Geist, /
wirke in uns, Heiliger Geist, Atem Gottes, komm!

1  Komm, du Geist, durchdringe uns, / komm, du Geist, kehr bei uns ein.
Komm, du Geist, belebe uns, / wir ersehnen dich. Kv

2  Komm, du Geist der Heiligkeit, / komm, du Geist der Wahrheit. /
Komm, du Geist der Liebe, / wir ersehnen dich. Kv

3  Komm, du Geist, mach du uns eins, / komm, du Geist, erfülle uns. /
Komm, du Geist, und schaff uns neu, / wir ersehnen dich. Kv

Gabengebet

(Messbuch)

Präfation

(Messbuch)

Sanctus GL 198

Heilig bist du, großer Gott, / heilig, Herr Gott Zebaot. /
Zeugen deiner Herrlichkeit Himmel sind und Erde. /
Lob und Preis durch alle Zeit dir, o Höchster werde. /
Der da kommt vom ewgen Thron, er sei hochgepriesen. /
Ewig sei dem Gottessohn Ehr und Dank erwiesen.

Zweites Hochgebet

(Messbuch)

Vater unser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Friedensgruß

Worte der Wahrheit, des Verstehens sind in unserer Zeit Mangelware. Erinnern Sie sich auch noch an böse und verletzende Worte, die irgendjemand mal zu Ihnen sagte und die immer noch nachwirken? Oft nur dahingesagt, aber mit was für einer Wirkung! Was wir brauchen, ist die Sorgfalt im Umgang miteinander, damit wir das, was wir sagen, von Herzen sagen, und zwar nicht aus einem bitteren und bösen Herzen.

Daher wünsche ich uns allen, dass wir uns an Pfingsten auch das Wort der Wahrheit, des Verstehens und des Friedens schenken können.

Agnus Dei GL 743

O du Lamm Gottes, / welches du hinwegnimmst die Sünde der Welt, /
erbarme dich unser! /
O du Lamm Gottes, / welches du hinwegnimmst die Sünde der Welt, /
erbarme dich unser! /
O du Lamm Gottes, / welches du hinwegnimmst die Sünde der Welt, /
schenk uns deinen Frieden!

Kommunion GL 828

1  Wäre Gesanges voll unser Mund, / voll, wie das Meer und sein Rauschen, /
klänge der Jubel von Herzensgrund / schön, dass die Engel selbst lauschen, /
so reichte es nicht, / es reichte doch nicht.

2  Stünde in unsern Augen auch Glanz, / wärmten wir uns an den Strahlen, /
trügen die Füße uns leicht wie im Tanz, / weg von den Nöten und Qualen, /
so reichte es nicht, / es reichte doch nicht.

3  Spannten wir unsre Hände auch aus, / weit wie ein Adler die Schwingen, /
schützten wir so unser Erdenhaus, / dass alle Kinder gern singen, /
so reichte es nicht, / es reichte doch nicht.

4  Läge uns auch von Herzen daran, all jene Male zu nennen,
da du uns so viel Gutes getan, daran wir dich, Gott, erkennen.
so reichte es nicht, / es reichte doch nicht.

Meditation

Die Corona-Krise und der damit zusammenhängende Lockdown hat vielen von uns die Möglichkeit gegeben, eine neue Einstellung und Haltung gegenüber den Menschen und Dingen im Alltag zu lernen. Da geht es beispielsweise um mehr Achtung und Wertschätzung, um mehr Solidarität und Nächstenliebe unseren Mitmenschen gegenüber, um das Zusammenhalten in schwierigen Zeiten. Das „immer noch höher, schneller, weiter“ unserer Leistungsgesellschaft ist an seine Grenzen gestoßen und die Ruhe und Entschleunigung tun uns in unserem oft so hektischen Alltag gut und geben uns die Möglichkeit, das Wesentliche in unserem Leben in den Blick zu nehmen.

Sehr tröstlich und hoffnungsvoll ist in diesen Tagen der vielleicht schönste und tiefsinnigste Pfingsthymnus: «Veni Sancte Spiritus.» - übersetzt: «Komm Heiliger Geist.» Er drückt die Sehnsucht des Menschen aus, im Dunkel dieser Zeit vom Licht von oben erleuchtet zu werden.

Er will sagen: In der Hitze, in der Leidenschaft bist Du, Hl. Geist, die rechte Mischung, die milde Wärme, die sanfte Kühlung. Das heißt, der Hl. Geist soll erfahrbar werden, wenn man in Leidenschaft, in Hitze geraten ist, wenn man die Neigung zum Hitzkopf hat.

Nicht das künstliche Cool-Bleiben ist hier gemeint, das daher rührt, dass einem alles wie kalter Kaffee ist, dass man sich ohnehin für nichts erwärmen kann, oder dass man schlicht Angst davor hat, Gefühle zu zeigen.

Nein, wir sollen und dürfen mit brennenden Herzen bei der Sache sein, im Miteinander, im Berufsleben, in der Beziehung, in der Ehe und Familie. Hl. Geist ist keine lauwarme Fünf-Minuten-Terrine; eben so wenig ist er eine Gefriertruhe, in der eine starre, tote Grabeskälte herrscht. Eher ist er ein Überhitzungsschutz, der dafür sorgt, dass uns die Kabel und Sicherungen im menschlichen Miteinander nicht durchschmoren oder durchbrennen.

Denn, wenn's zu heiß, wenn's zu brenzlig wird, dann will er in Aktion treten, dann möchte er für ein menschlich warmes Klima sorgen.

Ja, in der Mühsal der Arbeit Ruhe, in der Hitze des Engagements sanfte Kühlung, in den Tränen Trost, so sollen wir den Geist Gottes erfahren.

Die liebevollen Blicke, das gemeinsame Tun und die gegenseitige Achtung sind die Vokabeln, die uns der Heilige Geist auch heute lehren möchte.

Schlussgebet

(Messbuch)

Wort für die Woche

Wir hörten heute vom Sturm in der Pfingstgeschichte. Im Alltag sprechen wir davon, dass wir jemanden bestürmen. Wir sprechen davon, dass jemand im Sturm erobert wird und wir sprechen von stürmischer Liebe. Alles Ausdrucksformen für eine ungeheure Dynamik, für etwas, das uns aufrüttelt. Das ist Pfingsten.

Wir hörten heute vom Feuer in der Pfingstgeschichte. Im Alltag sprechen wir davon, dass jemand Feuer und Flamme ist. Wir sprechen davon, dass Feuer dahinter ist und wir sprechen von feuriger oder brennender Liebe.  Alles Ausdrucksformen für etwas, das uns nicht kalt lässt, das unsere Gemüter erhitzt. Auch das ist Pfingsten.

Schön wäre es, wenn wir uns den Heiligen Geist nicht nur ab und zu, gleichsam nach Bedarf und Laune wünschten, sondern wenn er in uns ein "unwiderstehlicher" Geist wäre. Eine innere Kraft, die uns zum Guten und Richtigen treibt.

Ihnen noch ein frohes und gesegnetes Pfingstfest und bleiben Sie wohlbehütet!

Feierlicher Segen

(Messbuch)

Schlusslied GL 787,1-3

1  Komm, Heiliger Geist, / o dritte Person, /
von einer Natur / mit Vater und Sohn, /
der du von seiner Sündenlast / so manches Herz befreiet hast! /
Komm, Heiliger Geist, / du göttlicher Gast!

2  Komm, Heiliger Geist, / jetzt auf uns herab, /
so wie dich einst Gott / den Gläubigen gab, /
als ihre noch geringe Zahl, / versammelt im verschlossnen Saal, /
sich sehnte nach dir, / du göttlicher Strahl!

3  Komm, Heiliger Geist, / vom himmlischen Thron! /
Dir werde zugleich / mit Vater und Sohn /
von der erlösten Christenheit / von nun an bis in Ewigkeit /
Anbetung und Dank / und Jubel geweiht!